Donnerstag, 20. April 2017

Übernachten im Wald Jg 8/9

Draußen schlafen? Im Wald? Ich? Diese Bedenken kamen sicherlich vielen Schülerinnen und Schülern als sie zum ersten Mal von dem Waldprojekt “Das Ich Vor Lauter Bäumen Sehen” hörten.

Dennoch machte sich eine unerschrockene Gruppe mit Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8 und 9 vor den Osterferien auf den Weg zum Wollenberg, einem Waldgebiet bei Marburg. Für zwei Tage sollte so ein kleiner Lagerplatz im Wald zum “neuen zu Hause” werden. 

Bereits auf dem Fußmarsch bewies die Gruppe dabei ihre Willensstärke. Nicht nur eigenes Gepäck musste schließlich in den Wald mitgenommen werden, auch die Zelte und Planen sowie das Essen und die 60L Wasser mussten transportiert werden. Getreu dem Motto “Gemeinsam sind wir am stärksten” wurde das viele Gewicht verteilt und sich gegenseitig geholfen, sodass am Ende alle, und alles, zwar erschöpft, aber glücklich und auch ein bisschen stolz am Waldplatz ankamen.

Nachdem die Zelte oder Planen aufgebaut wurden, knurrte bei vielen der Magen. Gekocht wurde bei der Exkursion stets auf dem Feuer! Nach so einem langen Marsch und der Anstrengung schmeckte das Essen wie in einem Fünf-Sterne-Restaurant. 

Bei bestem Wetter konnte sich am Donnerstag dann der eigentlichen Thematik gewidmet werden: Sich Zeit nehmen. Mal bewusst dem Unbewussten lauschen. Um sich auch richtig darauf einstimmen zu können begann der Tag mit kleinen Spielen, die mehr und mehr dazu einluden auch alleine mit sich sein zu können. Nach einer Verschnaufpause am Mittag kam dann der Hammer: die Schülerinnen und Schüler sollten tatsächlich vier Stunden alleine verbringen! 

Das hörte sich für viele zunächst wie ein schlechter Scherz an. Ganze vier Stunden? "Und was ist, wenn wir von Wölfen gefressen werden?”, wunderte sich eine Schülerin. Allen Ängsten zum Trotz, nahm die Gruppe die Herausforderung an und ließ sich auch auf das Abenteuer “Alleine Sein” ein. Bei der Rückkehr am frühen Abend gab es natürlich viel zu berichten, sodass sich beim gemeinsamen Kochen ausgetauscht wurde. Mit vollen Bäuchen und tollen Erfahrungen genoss die Gruppe so den Ausklang des Tages. 

Als kleines Highlight gab es zu späterer Stunde dann doch noch einen Programmpunkt. Auf einer Nacht-Wanderung erfuhren die Schülerinnen und Schüler den Wald noch einmal auf eine andere Weise, die dann sogar in völliger Dunkelheit (ohne Taschenlampen!) begangen wurde. Die Gruselgeschichten wurden dabei schon während der Wanderung erzählt und am Lagerfeuer fortgeführt. 

Angespornt von all den Herausforderungen des Tages hat ein Teil der Gruppe entschieden: “Heute Nacht schlafen wir am Feuer!” Gesagt, getan. Ob alle durchgehalten haben müsst ihr sie am Besten selber fragen. In jedem Fall sind alle wieder in Marburg angekommen und haben sicherlich ihre Sicht auf den Wald und auch auf sich selbst etwas verändern können. Wirklich toll! 

Zum Abschluss soll noch hervorgehoben werden, dass die Exkursion ohne die großzügige Bereitstellung des Waldplatzes durch das Forstamt Burgwald (Revier Lahntal) nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank dafür!

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